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Wilde Seide oder auch Wildseide

Verfasst: Freitag 30. November 2012, 08:46
von Mara Jade
Wildseide wird von verschiedenen Arten wild lebender Nachtpfauenaugen erzeugt, Tussahspinner heißt der bekannteste. Die Wildseide ist nicht abhaspelbar, unregelmäßig und dicker als Maulbeerseide. Die Kittsubstanz läßt sich schwerer entfernen, dadurch ergibt sich ein etwas rauher Faden mit körnigem Griff. Die eingelagerten Farbpigmente bleiben zum Teil erhalten und geben der Wildseide ihre lebendige Struktur und einen silbrigen, sandfarbenen, bräunlichen oder goldenen Schimmer.
Die Seidenfasern werden je nach Länge verarbeitet. Die langen, gehaspelten Fasern werden zu glatten, glänzenden Garnen verzwirnt und eignen sich für die feinsten Stoffe.
Schappseide entsteht aus kürzeren Fasern, beispielsweise von ausgeschlüpften Kokons, die gekämmt und versponnen werden. Die ganz kurzen Fasern werden in der Bourettespinnerei zu etwas noppigen Garnen mit wenig Glanz verarbeitet. In Griff und Aussehen erinnert die Bouretteseide an Baumwolle. Sie ist strapazierfähig und wärmt gut.